Anmerkung der Redaktion: dies ist das zehnte Ergebnis zu dieser Aufgabe, Autorin ist natürlich Sophie Mereau selbst, die hier aus der Ich-Perspektive erzählt. Viel Vergnügen bei der Lektüre und danke an Frau Mereau!

mereau

Mein Name ist Sophie Frederike Mereau. Mein gebürtiger Name ist Schubart, später hieß ich sogar wiederverheiratet Brentano. Am 27.03.1770 wurde ich in Altenburg geboren. Das liegt in der Nähe von Leipzig. Gestorben bin ich an Halloween mit 36 bei der Geburt meiner kleinen Tochter. Jaaa, ihr braucht´s gar nicht so verdutzt schauen. Ich dachte auch immer als Toter hat man seine Ruhe. Naja, 200 Jahre lang war dies auch der Fall, bis vor kurzem dieser verrückte Vincent Raven daherkam. Den kennt ihr sicher aus der Uri Geller Show. Auf jeden Fall hat der wie blöd versucht mit uns Toten Kontakt aufzunehmen  und jetzt machen die beiden einen auf „Ööö wir sind cool, wir lassen die Toten nicht in Ruhe Totsein“. Najaaa sehr nervig und weil eure Lehrerin Frau Presser den Rabenvater kennt (fragt nicht woher 😉 ) hat sie ihm … 250.000€ gegeben, damit er mit uns, paar Autoren der Romantik, Kontakt aufnimmt um euch etwas aus unserem Leben zu erzählen. Und jetzt simma hier.

Also wie schon gesagt, am 27.03.1770 bin ich geboren und wuchs in einer guten Familie auf. Danach genoss ich eine schöne Ausbildung, was für uns Frauen damals sowieso ein Privileg war (schaut´s wie viel cooler ich bin als andere ;P) und erlernte die französische, englische und italienische Sprache. Bis jetzt nicht besonders spannend mein Leben. Mit 23 Jahren lernte ich Friedrich Ernst Carl Mereau kennen. Meine Güte war das ein spießiger und komischer Juraprofessor. Wahrscheinlich könnt´s ihr euch denken, dass ich ihn nicht aus Liebe geheiratet habe, so wie ich über ihn rede. Ich hielt nie viel von diesem Band zwischen Eheleuten. Für mich war das nur ein Einschränken der Freiheit der Frau und ein Einzwängen in dieses alte Schema der blöden Hausfrau. Der Grund für diese Heirat war meine Karriere. Meinen Kopf versuchte ich schon immer durch zu setzen, mit allen Mitteln. Somit war mir auch eine Heirat nicht zu schade mein Ziel zu erreichen. Viele werden jetzt sicher sagen „Ööö aber dann spiel ich ja mit den Gefühlen des Mannes“. Ja und?!!! Sie tun´s doch auch immer also wieso nicht andersrum. Selbst ist die Frau, damals habe ich dies so ausgedrückt: „Eine Frau ist in der Wirtschaft wie der Zaun um einen Garten. Ist der Zaun tüchtig, so bleibt alles ordentlich; nichts Fremdes bricht herein. Nehmt den Zaun weg, und alles wird niedergetreten.“. Mereau pflegte einen guten Kontakt zu Friedrich Schiller, den ich sehr bewunderte. Über die Ehe mit dem Kerl lernte ich endlich Schiller kennen und er förderte wie erwünscht meine Karriere als Autorin. Schiller war so begeistert von meinen Werken, dass er ein paar sogar in seiner Zeitschrift „Die Horen“ aufnahm. Gleichzeit brachte er mich auf die Idee, selber eine Zeitschrift zu gründen, was ich letztendlich auch tat. Ich nannte sie „Kalathiskos“ *ganz stolz* So verbrachte ich meine Tage mit schreiben, Theaterproben, übersetzen und dichten. In der Zeit brachte ich zwei Romane heraus: 1794 „Das Blüthenalter der Empfindung“ und 1803 „Armanda und Eduard“. Ein angenehmes Leben.

Jedoch litt ich zeitgleich an einer enormen Liebessehnsucht. Ich strebte immer nach den Idealen der Romantik, der Liebe und Zuneigung. Hier ein kurzes Zitat: „Meine Liebe müsste dich umgeben wie ein warmes Kleid, das du überall mit dir trägst und in dem du dich wohlbefindest.“  Das ist für mich Liebe. Der Trampel von Mereau hatte jedoch keine Ahnung was Liebe bedeutete. Wie auch, der verkroch sich nur in seine Bücher und hatte Affären mit seinen Paragraphen. Der Idiot. Trotzdem haben wir es in der Zeit geschafft zwei Kinder zu machen, einen Sohn Gustav und eine Tochter Hulda (er hat den Namen ausgesucht -.-). So ein liebesdurstiges Leben habe ich mir nie gewünscht. So entschloss ich mich die Sachen (wieder) selber in die Hand zu nehmen. Kurze Zwischenfrage: Wisst ihr was die drei Dinge sind die eine Frau glücklich machen??? Einen Ehemann zuhause, Kinder im Kindergarten und den Geliebten im Hotel. Hehe!! So ungefähr ist das bei mir abgelaufen. Ich hatte zahlreiche Affären und Liebhaber. Einer von ihnen war Friedrich Schlegel. Leider brachte er es nicht besonders als Lover (ihr wisst was ich meine 😉 ). Ich lernte Clemens Brentano kennen, da wir beide uns der Übersetzung widmeten. Mit ihm hatte ich eine schöne Liebesbeziehung. Er war ein toller Kerl. Ein Romantiker durch und durch und er verstand etwas von Liebe. Das merkte man/Frau 😉 Kurz darauf starb mein kleiner Sohn Gustav mit 6 Jahren.

Ich wollte ein neues Leben mit meiner kleinen Tochter anfangen. Somit reichte ich die Scheidung ein (ich war die erste Frau, die im Herzogtum die Scheidung einreichte, darauf bin ich irgendwie sehr stolz hehe) meine Kleine und ich lebten von meinem Schreiben. Nach kurzer Zeit wurde ich von Clemens schwanger und musste heiraten. TIPP: immer verhüten!!! Ein  Freund der Ehe bin ich noch immer nicht geworden, jedoch war es besser eine Heirat einzugehen als ein uneheliches Kind zu haben. Zum Glück ist das in der heutigen Welt anders. So heirateten wir 1803 und ich brachte Clemens zur Liebe 3 weitere Kinder zur Welt. TIPP 2: wenn eure Kerle Kinder wollen, sprecht das bitte mit eurer Figur ab, ich sah nach 7 Kindern aus wie ein Fass L  Leider war auch diese Ehe unter keinem guten Stern. Genauso wie romantisch war er aber auch eifersüchtig, es war eine Qual. Eine langjährige Freundin und ich schrieben uns immer Briefe und in einem beschrieb sie unsere Ehe sehr gut. Sie meinte es wäre eine Ehe wie „Himmel und Hölle“. Und damit hatte sie vollkommen recht. Hätte ich damals Lokalisten gehabt, hätte ich meinen Account löschen müssen, in meinem Handy dürften nur seine Nummer, die seiner Mutter und die des Pizzaservices stehen. In diesem Ausmaß müsst ihr euch das vorstellen. Als ich ihm unser viertes Kind schenken wollte, starb ich bei der Geburt und meine damals erst 2 Tage alte Tochter kurz darauf auch. Clemens litt sehr unter diesem Verlust, da er nun keine mehr hatte, die für ihn kochen würde, sodass er sich selber um 4 Kinder kümmern musste, der Macho.

Jetzt habt ihr einen etwas besseren Überblick über mein spannendes Leben, sodass ihr hoffentlich gut damit arbeiten könnt. Sonst wäre das Geld der lieben Frau Presser doch umsonst gewesen 😉

 

Quellen: fembio, wikipedia, mentel-zetel, mooncity